Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland steigt seit Jahren stetig. Laut den Zahlen des Statistischen Bundesamts, beträgt die Anzahl aktuell 4,1 Millionen und daher stellt sich für viele früher oder später die Frage: Was tun im Alter, wenn sich die Eltern oder Großeltern nicht mehr selbst versorgen können? In diesem Artikel vergleichen wir die 3 verbreitetsten Arten der Pflege für Senioren.
Option 1: Pflege durch die Angehörigen
Im Idealfall können die Angehörigen die Pflege der Bedürftigen selbst übernehmen. Das bekannte Umfeld bleibt erhalten und die Pflege wird im Kreis der Familie vorgenommen – von Personen, die die Pflegebedürftigen schon seit Jahrzehnten kennen und die Ihnen sehr vertraut sind. Die Nachteile dieser Idealvorstellung liegen allerdings auf der Hand: Wenn die Großeltern sich nicht mehr selbst versorgen können, benötigen sie in der Regel eine intensive Betreuung. Sie brauchen Hilfe bei Alltagsaktivitäten wie dem Einkaufen, der Hygiene und dem Aufrechterhalten von sozialen Kontakten. Herausforderungen, die für die Angehörigen nur schwer bis gar nicht zu bewältigen sind, da sie häufig selbst eine Familie zu versorgen und einer Arbeit nachzugehen haben. Schnell wird aus einer liebevollen Betreuung eine Last und die Pflegebedürftigen empfinden sich bald als solche.
Fazit: Wenn die Rahmenbedingungen stimmen und die Angehörigen der Pflegeaufgabe voll und ganz nachkommen können, ohne dass sie zu einer reinen Belastung wird, ist diese Option sicherlich die ideale Lösung. Leider ist sie nur in den wenigsten Fällen so umsetzbar, wie es alle Beteiligten verdienen.
Option 2: Pflege im Pflegeheim
Als zweite Option bietet sich die stationäre Pflege in einem Seniorenheim an. Mit diesem Schritt werden die Angehörigen entlastet und können sich sicher sein, dass die Großeltern rund um die Uhr gut versorgt werden. Pflegebedürftige fürchten den Weg ins Pflegeheim allerdings, da es einen massiven Einschnitt in ihr bisheriges Leben bedeutet: Sie müssen das gewohnte Umfeld verlassen, das ihnen vertraut ist und was viele Jahre ihren Lebensmittelpunkt bedeutete. Soziale Kontakte können verloren gehen und selbst wenn sie in Pflegeheimen die Möglichkeit haben, mit Gleichaltrigen neue Kontakte und Freundschaften zu knüpfen, gibt es keine Garantie, dass sich die Pflegebedürftigen nicht „abgestellt“ fühlen und vereinsamen. Hinzu kommt, dass die Nachfrage nach Pflegeplätzen in Deutschland aktuell so hoch ist, wie noch nie. Das Resultat ist ein Mangel an Pflegekräften, was in vielen Pflegeheimen dafür sorgt, dass das Fachpersonal der Pflegearbeit kaum nachkommen kann, gestresst ist und bei der Betreuung nur das Nötigste erledigen kann. Liebevolles Umsorgen und intensive Individualbetreuung bleiben häufig auf der Strecke.
Fazit: Die medizinische Versorgung ist bei dieser Art der Pflege am besten gewährleistet. Aufgrund der hohen Nachfrage und der räumlichen Veränderung ist der Weg in ein Pflegeheim nicht für jeden Pflegebedürftigen der Richtige und kann das Lebensgefühl und die Lebensqualität stark mindern.
Option 3: Häusliche Rund-um-Betreuung
Diese Option stellt für viele einen guten Kompromiss dar. Mit einer qualifizierten Pflegekraft vor Ort, müssen die Pflegebedürftigen ihr gewohntes Umfeld nicht verlassen und erhalten Unterstützung bei den Herausforderungen des Alltags, wie z. B. dem Haushalt, der Körperpflege und beim Kochen und Essen. Durch eine qualifizierte Begleitung können auch körperliche Aktivitäten wie Spaziergänge, die sich Senioren im hohen Alter aus Angst vor Unfällen oft alleine nicht mehr zutrauen, weiterhin durchgeführt werden. Die 24-Stunden-Pflege entspricht dem Wunsch der Angehörigen und vor allem der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt zu werden und die Umsetzung der Pflege kann individuell an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Während es im Pflegeheim zum Beispiel feste Essenszeiten gibt, richtet sich das Pflegepersonal bei der Rund-um-Betreuung nach den Wünschen und Gewohnheiten der zu pflegenden Person. Auch bei der Auswahl des Pflegepersonals liegt die Entscheidung bei den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen. Nur wenn die Chemie stimmt, ist diese Art der Pflege sinnvoll und bei gravierenden Konflikten, kann das Pflegepersonal gewechselt werden.
Der Nachteil der Rund-um-Betreuung: Es gibt pflegerische Tätigkeiten, die einem bei der Pflegekasse zugelassenen medizinischen Pflegedienst vorbehalten sind. Im Beratungsgespräch kläre ich genauestens darüber auf, welche Leistungen von einer 24-Stunden-Pflegekraft erbracht werden können und welche nicht.
Fazit: Auch wenn einige pflegerische Tätigkeiten von dem 24-Stunden-Pflegedienst nicht übernommen werden können, stellt diese Form der Pflege die individuellste, umfassendste und für alle Beteiligten entlastendste Art der Betreuung im Alter dar. Sie ist zudem in der Regel kostengünstiger als ein Platz im Pflegeheim und die Pflegebedürftigen können Ihren Lebensalltag in ihrem gewohnten Umfeld bestreiten.
Was ist die beste Lösung für Sie? Das finden wir gerne gemeinsam in einem Telefonat heraus, wo ich sie kostenfrei und unverbindlich berate, damit Sie die beste Lösung finden können.